Süd-Schweden per Rad
Im Oktober 2013 war ich auf Einladung von Helsingborg-Tourismus in Südschweden, genauer in Skåne, um dort eine Radregion kennen zu lernen, die wunderschön, aber unter Radfahrern noch weitgehend unbekannt ist.
Auf der Rundreise bin ich ab Helsingborg eine knappe Woche lang Richtung Norden und dann im Uhrzeigersinn geradelt. Es war ungefähr diese Strecke.
Wer es ganz genau wissen will, findet bei Bikemap die Etappen eins, zwei, drei, vier, fünf und sechs.
Und hier sind nun meine Fotos von der Reise – übrigens alle aufgenommen mit meiner kleinen Canon S100, die so wunderbar in die Hosentasche passt (mehr dazu in diesem Artikel).
In Helsingborg sind die Fahrradständer nicht nur praktisch, sondern sie transportieren auch großartig eine wichtige Aussage.
Blick vom Kastell in Helsingborg in die Altstadt. Der Typ mit der Kapuze ist übrigens ein Österreicher.
Die Reise begann (und endete) mit diesem Highlight. Mein Espressofreund Axel hatte mir das Café Koppi in Helsingborg empfohlen, und er sollte Recht behalten. Hier serviert der schwedische Meisterbarista nicht nur hervorragenden Kaffee, sondern die Atmosphäre ist auch noch urgemütlich.
Wir haben hier über einen halben Tag in endlosen Diskussionen verbracht und mussten uns danach sputen noch bei Tageslicht ans Etappenziel zu gelangen (klappte übrigens nicht).
Doch fürs Posen und Posten blieb Zeit…
… schließlich dauert sowas ja nur 1/125 Sekunde.
Wir dachten uns auch eine neue Disziplin aus. Sie lautet: how to screw a touristic photo with one simple detail.
Die Räder waren übrigens gar nicht so unsportlich, wie sie aussahen. Sondern noch viel schlimmer.
Auf dem Programm stand auch ein Besuch bei irgend wo einem Schloss. Doch auf der Wiese davor wurde ich überfallen. Von mir.
Dieser Mattjes lag mir ganze 80 km weit im Magen. Ich hätte ihn wirklich nicht essen sollen.
Das ist übrigens noch so ein Bild aus der Disziplin.
Die Radstrecken in Skåne sind fantastisch. Immer wieder diese verkehrsfreien Wege direkt am Wasser.
Auf dem Weg zur Halbinsel Mölle.
Hier geht landschaftlich Dänemark in Schweden über. Kurz hinter Mölle.
Irgendwie hatte ich das Gefühl zu wissen, welche Couch in diesem Haus steht…
Helge im Hagebuttenwunderland. Entweder waren die Büsche besonders hoch, oder Helge kniete.
Aussicht auf die Ostsee.
Selbst das Rad genoss den Blick.
Typische Swedishness überall.
Und immer wieder und wieder die tollen Radwege am Wasser.
Wir wollten ein Foto von uns beiden machen, hatten aber kein Stativ dabei. Also haben wir uns eines aus Treibgut gebaut – und das Bild davon gefällt mir viel besser als…
… die zwei Typen auf der Bank.
Einer der kurzen Abschnitte, die nicht asphaltiert waren – dafür aber im Naturschutzgebiet.
Das war so ungefähr die verkehrsreichste Straße, auf der wir geradelt sind.
Die Provinz Skåne ist den Schweden vor allem als Korn- und Kartoffelkammer bekannt.
An diesem Café wären wir vorbei geradelt, wenn wir es nicht bewusst gesucht hätten. Der Eingang war durch ein unscheinbares Gewächshaus, und erst dahinter begann das Kuchenwunderland.
Urgemütlicher Schuppen!
Und voller schwedischer Gemütlichkeit.
Das war die erste Bestellung von uns beiden. Weitere folgten. Lowcarb geht echt anders.
Kartoffelland.
Und immer wieder am Wasser entlang.
Für manche ist es eine Kette. Und für andere die bequemste Hängematte der Welt.
Statik hätte geholfen.
Kann sich jemand von euch erklären, wie sowas passiert?
Smörgåsbord – das typische schwedische Buffet. Leckerst!
Ein Tümpel folgte auf den anderen in einer Landschaft, die… sagen wir irgendwie typisch schwedisch aussieht.
Am Ende des Tages im Hotel in Åsljunga. Ein Bier, ein Kamin und ein Blog.
Und noch einer der vielen Seen, an denen wir vorbei kamen.
Ich war das nicht, Ehrenwort!
Ab dem Am dritten Tag führte unsere Strecke ins Landesinnere durch herrliche Wälder.
Überall standen Pilze herum…
…und manchmal auch ein Radfahrer dahinter.
So sahen die meisten Häuser aus.
Noch so ein Pilz mit einem Radfahrer dahinter. Oder genauer seinem Rad, denn der Typ hatte sich versteckt als ich ihn fotografieren wollte. Hinter meinem Sucher.
Um die Ecke von diesem unscheinbaren Haus liegt…
…noch so ein Café, an dem man viel zu leicht vorbei fahren kann.
Erst der Blick über die Hecke offenart das Kleinod.
Das Ambiente und vor allem die Schokotorte kompensieren sogar den Filterkaffee.
Herrliche Wege schlängeln sich durch die Wälder.
Wälder, Wälder, Wälder.
Und alles voller Pilze.
Die Strecke war nicht ausgeschildert – aber wir hatten zum Glück GPX-Daten dabei.
Dieser Ortsname war uns glatt einen Umweg wert.
Schau an, denkt die Kuh, da kommen Radfahrer…
… und sie holt alle ihre Freunde…
…und gemeinsam warten sie, bis der Fotograf sich immer näher schleicht…
…um dann plötzlich klar zu machen, wem diese Wiese gehört.
Da war uns doch sehr wohl, dass es diesen Zaun gab.
Manche beginnen mit dem Keller. Dieser mit dem Fenster.
Mein Lieblingsschild beim Radfahren!
Eine wunderbare alte Mauer.
Und die Wolken halfen dabei die Landschaft in Szene zu setzen.
Ein Teil der Route war ausgeschildert.
Eichen von unten.
Das Spiel mit der Sonne.
Die vorletzte Etappe war voller Drama im Himmel.
Kohl überall kurz vor Helsingborg.
Tschüss Skåne und bis zum nächsten Mal.
Großartig! Man bekommt gleich Lust zu packen. Der Blog ist irgendwie anders, weil nicht so viel über Befindlichkeiten geredet wird und mit km-Angaben geprahlt wird. Die Fotos sind echt spitze und man ist gleich im Bilde.
Danke, Alexander 😉
Tolle Bilder!
Plane mit meiner Freundin eine Radreise in Südschweden, Mitte August. Ihre Bilder motivieren und inspirieren. 1000Dank! Wie sieht es in der Zeit touristisch dort aus?
G.Steinbicker
Toller Bericht – und Ihr beide (samt Dame 3?) hattet sichtlich Spasss! :o)
Zu Gisela Steinbickers Frage:
Eigentlich endet in Schweden die Sommersäsong (!) Mitte August mit dem Ende der (langen) Sommerfreien der Kinder und der meisten Firmen. Wie man an Peters und Helges Bericht sieht, scheinen aber zumindest in diesem Teil von Schonen die Cafés auch noch darüber hinaus geöffnet zu sein. Das ist leider nicht überall im Land so; mangels Tages- und Wochenendtouristen können weniger dicht besiedelte Regionen dann oft schon etwas „ausgestorben“ sein, aber das hat ja auch etwas für sich. Läden und Supermärkte gibt es ausreichend, und die meisten sind fast immer geöffnet, sodass eine Mindestversorgung gesichert ist.